Auch Gesundheit geht durch den Magen. Eine gut ausbalancierte Darmflora ist für eine stabile Gesundheit wichtig. Sie schützt vor Krankheiten, hat Einfluss auf das Gewicht und auch die psychische Stimmung. Patienten, die chronisch erkrankt sind (chronisch entzündliche Darm-Erkrankungen oder Hauterkrankungen beispielsweise) ernähren sich gesund, um die Darmflora intakt zu halten und entzündliche Infektionen zu vermeiden. Auch Menschen, die von einem Magen-Darm-Infekt befallen sind, wollen schnell wieder gesund werden. Die richtige Ernährung, hier am Beispiel der Möhrensuppe und des Wasserkefirs erörtert, kann dazu beitragen.
Die Möhrensuppe Nicht umsonst ist das erste feste Nahrungsmittel, das Babys nach der (Mutter-)Milchnahrung in Form eines Breis bekommen die Karotte. Sie ist ein echter Allrounder, weil sie viele Vitamine enthält, leicht bekömmlich ist und süß schmeckt. Eine weitere wichtige Eigenschaft, die der Kinderarzt Prof. Moro aus Heidelberg Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte und damit die Kindersterblichkeit erheblich senken konnte, war die Tatsache, dass bestimmte Teile der Möhrensuppe gefährliche Darmbakterien in den Griff bekommen. So war die Möhrensuppe vor Erfindung der Antibiotika ein probates Mittel gehen Magen-Darm-Infekte. Verantwortlich ist ein Zuckermolekül, das beim langen – und das ist wichtig – Köcheln der Möhrensuppe entsteht. Es ist das sog. Oligosaccharid. Dieses Zuckermolekül ist den Rezeptoren an der Darmwand sehr ähnlich. Im Darm befindliche (ungesunde) Bakterien können den Unterschied nicht ausmachen. Sie haften sich an die Zuckermoleküle und nicht an die Darmwand und werden zügig aus dem Darm ausgeschieden. Die Möhrensuppe kann somit im Falle eines akuten Infekts oder aber bei einer chronischen Erkrankung des Darms als tägliche Mahlzeit eingesetzt werden, um die Darmflora wieder ins Lot zu bringen. Möhrensuppe – Grundrezept Die Menge der Möhrensuppe ist für eine Person berechnet und hält zwei Tage. Zuerst schneidet man 1 kg Möhren in grobe Stücke und lässt sie mit ein paar Tropfen Olivenöl, Pfeffer und Kurkuma eine gute Stunde köcheln. Nach dieser Zeit püriert man das Gemüse zusammen mit 1,5 l Wasser. Man sollte darauf achten, dass die Möhrensuppe nicht zu flüssig ist. Von der Konsistenz her sollte sie an ein Mus erinnern. Pfeffer und Kurkuma wirken entzündungshemmend und das Olivenöl erhöht die BIO-Verfügbarkeit des Karotins für den Körper. Je nach den individuellen Bedürfnissen kann das Rezept ein wenig variiert werden. So kann man ca. 200 g Reis nach der ersten Köchelphase hinzufügen, was stuhlformend ist (sich also bei Durchfall anbietet).
Der Wasserkefir Die Herstellung des Wasserkefirs ist nicht viel aufwändiger als das Kochen der Möhrensuppe. Bis auf die Japankristalle bekommt man alle Zutaten im Supermarkt Die kleinen Kristalle lassen sich im Netz bestellen. Bei umsichtiger Pflege dieser kleinen gummiartigen Geleestückchen, handelt es sich dann um eine einmalige Anschaffung. Dem Wasserkefir wird seit über 100 Jahren ein äußerst positiver Einfluss auf die Gesundheit des Menschen nachgesagt. Durch Studien erwiesen ist das nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) stimmt in das Loblied aufgrund fehlender wissenschaftlicher Beweise nicht ein, hält einen Einsatz des probiotischen Getränks zum vorbeugenden Schutz der Gesundheit aber für „akzeptabel“. Erfahrungen vieler Menschen berichten von einer positiven Beeinflussung der Darmflora. Wahrscheinlich durch den sauren pH-Wert, der während des Fermentationsprozesses entsteht und ein sehr unfreundliches Klima für Fäulnisbakterien und Krankheitserreger schafft. Auch kann der Wasserkefir nach einer Antibiotika—Therapie äußerst unterstützend beim Wiederaufbau der durcheinander geratenen Darmflora sein. Es gibt Menschen, die schwören auf den Wasserkefir, wenn sie am Abnehmen sind. Er reguliert die Verdauung und verwertet die Nährstoffe ideal. Allergien sollen sich bei täglicher Einnahme stark abschwächen. Auch kann der Wasserkefir äußerlich zur Pflege der Haut angewendet werden und dort gute Erfolge erzielen. Wasserkefir – Rezept Voran gestellt sei, dass man beim Ansetzen des Wasserkefirs äußerst reinlich arbeiten muss. Auch mag das Japankristall weder Metall noch Reinigungsmittel. Man befüllt ein Gärgefäß mit 1,5 l Wasser und ca. 80 g Zucker (Honig ist problematisch, aber alle anderen Zuckerarten funktionieren). Das Ganze wird verrührt, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Nun kommen die gereinigte (Bio-)Zitrone, die Trockenfrüchte und 100 g Japankristalle hinzu. Bei den Trockenfrüchten kann man völlig nach dem eigenem Geschmack entscheiden. Das Glas wird fest mit einem Gummiring verschlossen und seinem Gärungsprozess überlassen. Je länger man das Elixier ziehen lässt, desto saurer wird es durch den Abbau des Zuckers. Auf natürlichem Weg entsteht Kohlensäure. Nach einem Tag erinnert der Wasserkefir eher an eine Limonade, nach zwei Tagen ähnelt er ein wenig dem Federweißer. Nach 24 Stunden kann er gut gegen Verstopfung, nach 48 Stunden gegen Durchfall eingesetzt werden. Am Ende des gewünschten Fermentationsprozesses, hier ist ein wenig Experimentieren gefragt, füllt man den Wasserkefir in eine Flasche und kann ihn für mehrere Tage gut im Kühlschrank lagern. Nun reinigt man alle benötigten Utensilien sorgfältig. Auch die Japankristalle müssen von jeglichen Fruchtresten befreit sein. Dann kann man den nächsten Wasserkefir ansetzten. Fazit Ist die Wirkung der Möhrensuppe mittlerweile wissenschaftlich belegt, so muss man sich bei der Wirkung des Wasserkefirs allein auf Erfahrungsberichte anderer und eigene Experimente mit dem Gärgetränk verlassen. Auch gibt es Aussagen, die beschreiben, dass die tägliche Einnahme des Wasserkefirs zunächst den gewünschten Erfolg hatte, dies aber nicht von Dauer war oder sich gar zu einer Unverträglichkeit entwickelt hat. Bei der Anschaffung der Japankristalle sollte man sich eine gute Quelle suchen. Es ist sicherlich nicht verkehrt, was die anderen Lebensmittel betrifft, auf Bio-Produkte zurückzugreifen. Die Möhrensuppe sollte bei Morbus Crohn mindestens eine Stunde kochen, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Bei der Herstellung des Wasserkefirs ist penibel auf Sauberkeit zu achten. |